Leserbrief der

vom 19.04.2025

Anlass zur Sorge


▶ Betrifft: Leserbriefe von Ulrike Anders (EJZ vom 8. März) und Dr. Petra Damaschke (EJZ vom 4. Februar) zum Windkraftausbau

Ein großes Dankeschön an beide Ärztinnen für die kritischen Anmerkungen zum massiven und unverhältnismäßig stark vorangetriebenen Ausbau der Windenergieanlagen in unserem Landkreis. Man kriegt immer mehr den Eindruck, dass hier Pläne außerhalb jeglichen vernunftbasierten Denkens ohne unzureichende Vorabinformationen der Bevölkerung geschmiedet werden, die – wie so häufig bei technischen Neueinführungen – einseitig Interessen von Industrielobbyisten verfolgen. Dies geht auf Kosten aller, die hier leben, ihrer Möglichkeiten zur Erholung und zum Stressabbau in intakten Ökosystemen und Landschaftsbildern, wie wir sie hier im Wendland noch vorfinden können („das Tafelsilber“) – wie lange noch? Dies betrifft auch die ärztlichen Versorgungsmöglichkeiten im ländlichen Raum, wie Frau Dr. Anders eindrücklich aufgezeigt hat.

Rechne mit Abwanderungswelle

Wer will künftig noch hier als Arzt/Ärztin arbeiten, geschweige denn herziehen, wenn das Einzige, was dieser Landkreis wirklich zu bieten hat, verschwindet und die in den vergangenen Jahrzehnten mühsam errungenen Erfolge des Umwelt- und Artenschutzes kaum noch eine Rolle spielen? Ich rechne eher mit einer Abwanderungswelle und Verstärkung des Ärztemangels in unserer Region. Wollen die Verantwortlichen das wirklich? Bezüglich der von Dr. Damaschke aufgezeigten gesundheitlichen Aspekte (giftiger Abrieb der Rotorblätter mit Folge Verseuchung der Böden, Durchblutungsstörungen bei Mensch und Tier mit Folge schwerer Organschädigungen) möchte ich ergänzen, dass Menschen, die im näheren Umkreis von WEA leben, immer wieder unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Ohrgeräusche angegeben haben. Auch wenn bisher ein rein wissenschaftlich-ursächlich nachgewiesener Zusammenhang zum Infraschall zu fehlen scheint, geben diese Berichte von Betroffenen mir doch Anlass zur Sorge. Sollten sie nicht besonders von den amtlichen Stellen im Rahmen ihrer Vorsorgepflicht ernster genommen werden und Anlass zu weiteren Untersuchungen geben? Ausführliche Infos finden sich bei der Deutschen Schutz-Gemeinschaft-Schall für Mensch und Tier (DSGS), die sich auch in rechtlichen Fragen der Vertretung von Infraschall-Geschädigten angenommen hat.

 

Ellen de Witt
Gümse
 

Bearbeitet am: 19.04.2025/ad

Bezugsquelle der EJZ

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