Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz
Betrifft: Leserbrief von Dr. Thomas Krauß (EJZ vom 10.
März)
Zum Erreichen der Klimaschutzziele hat sich Deutschland
international verpflichtet.
Doch die schwarzrote
Bundesregierung redet nur von Klimaschutz, hat aber seit
2009 de facto keine Senkung der Treibhausgasemissionen
erreicht, sondern forciert den Weiterbetrieb der
Kohlekraftwerke genauso wie sie die Mobilitätswende
blockiert. Deshalb ist es auch unredlich, gerade an dieser
Stelle die Glaubwürdigkeit der Grünen in Frage zu stellen.
Wer die energiepolitische Situation den Grünen in die
Schuhe schiebt, verkennt die Mehrheitssituation im
Bundestag seit fast 13 Jahren.Ich vermisse auch konkrete
Vorschläge des Leserbriefschreibers, wie er sich die
Energieversorgung in unserer Region vorstellt und mit
welchen ganz konkreten politischen Instrumenten er diese
Ziele umsetzen möchte. Ich glaube kaum, dass der
Leserbriefschreiber im Sinn hat, dass ab sofort gar keine
Energie mehr in Lüchow-Dannenberg genutzt wird – oder
maximal die Menge der bereits schon vor Ort erzeugten?
Wie
wollte er auch praktisch durchsetzen, dass im Landkreis
niemand mehr heizt oder Auto fährt?Wir Grünen fordern eine
konsequente Energiewende in allen Bereichen, dazu gehört
neben der ganz wichtigen Energieeinsparung natürlich auch
das Ersetzen der bisherigen klimaschädlichen fossilen Energierohstoffe durch natur- und umweltverträglichen
Ausbau der verschiedenen Erneuerbaren Energien. Denn wir
wollen endlich unabhängig sein von Erdgas aus Russland,
Erdöl aus Saudi-Arabien und Steinkohle aus Kolumbien.
Dabei
wird es – auch bei Halbierung des Energieverbrauchs – nicht
ohne den weiteren Ausbau der Windenergie gehen, denn sie
leistet mit der Solarenergie den größten Anteil an der
Stromversorgung der Zukunft, ergänzt durch gezielt
einsetzbare Bioenergie und Wasserkraftanlagen und
Energiespeicher als Ausgleichsenergien.
Nochmal: Grüne
Energiewende bedeutet, weniger Energie zu verbrauchen und
fossile Rohstoffe durch Erneuerbare zu ersetzen. Mehrere
Atomkraftwerke wurden in Deutschland bereits abgeschaltet
und durch Erneuerbare ersetzt. So muss es mit den
Kohlekraftwerken weitergehen.Die Energiewende wollen wir
möglichst dezentral und bürgernah.
Die passenden Instrumente sind unter anderem eine CO2-Bepreisung, ein
schrittweiser ordnungsrechtlicher Kohleausstieg, umfasst
genauso eine „Wärmewende“ mit sozial verträglichen
Energiesparmaßnahmen wie auch eine
Flugbenzin-Besteuerung.Und wer direkt vor Ort etwas für den
Klimaschutz tun will, kann sich an den Arbeitskreisen des
Klimaschutz-Masterplanes beteiligen. Denn
Lüchow-Dannen-berg stellt sich den Herausforderungen der
Zukunft schon heute und übernimmt damit Verantwortung.
Dr. Julia Verlinden (MdB),
Lüneburg |