Leserbrief der

vom 24.05.2025

Windkraftanlagen gehören nicht in den Wald

Betrifft: Ausbau der Windenergie im Wendland

Ich stimme allen Menschen zu, die Windkraftanlagen nicht in den Wald haben wollen. Windkraftanlagen stehen bisher auf Agrarflächen, die in Monokultur gebaut sind. Windkraftanlagen in der Forstwirtschaft würden auf Monokulturflächen aufgebaut werden, die genau wie ein Weizenfeld nur zur Generierung von Erträgen, also zur Ernte bereitstehen.

Ich kann das Argument um die PFAS, die Ewigkeit-Chemikalien, sehen. Aber ich fasse mir an die eigene Nase und sehe in meinem Topfschrank PFAS in Form von beschichteten Pfannen. In jeder Teflonpfanne ist die Beschichtung aus PFAS, die im Laufe der Nutzung nicht in die Luft ausweichen kann, sondern direkt im Essen, im Magen und allen Zellen landet. Über Mengen und Massen kann ich nur spekulieren, vermute aber, dass im Haushalt mehr PFAS herumstehen, als von Windkraftanlagen abfallen. Ich komme in ein Alter, in dem man es gerne warm hat. Zur Beheizung von Wohnräumen braucht man Energie, zum Beispiel in Form von Brennholz, das Feinstaub produziert, in Form von Heizöl, welches Putin unterstützt und die Luft verpestet, in Form von Erdgas, welches wiederum Putin unterstützt und wie alle anderen Energieformen nicht klimaneutral ist. Muss man eine elektrisch betriebene Wärmepumpe verdammen, nur weil PFAS in geringeren Mengen als beim Kochen abfallen?

Ich kann sehen, dass das Argument des Reifenabriebs auf Straßen nicht richtig sitzt. Jedoch trägt der Wind den Reifenabrieb auf die Weizenfelder und er wird verfüttert oder verbacken. Das schmeckt mir nicht.
Mir ist bewusst, dass es Vogelschlag durch Windkraftanlagen-Rotoren gibt. Statistisch kommen die meisten Vögel durch Katzen um, dann im Straßenverkehr und der allerkleinste Teil der toten Vögel liegt unter Windkraftanlagen. Fazit: Katzen abschaffen, Straßenverkehr auf geringste Geschwindigkeiten begrenzen und erst dann dürfte man Windkraftanlagen verbieten.

Mir ist deutlich bewusst, dass Katzen kein Übel sind. Mir ist bewusst, dass unter Windkraftanlagen andere tote Vögel liegen, als Katzen in der Regel fressen. An welcher Stelle in unserem (Öko-)System kann man sonst eingreifen, um Vögel vor den Gefahren der Umwelt zu schützen? Der monetäre Aspekt: Im Moment ist es so, dass große Unternehmen Windkraftanlagen planen und das Geld dafür durch Darlehen bereitstellen. Vor 29 Jahren wurden bei Jeetzel die drei ersten Windkraftanlagen im Wendland nur in Bürgerbeteiligung unter Zuhilfenahme von Darlehen gebaut. Ich profitiere immer noch von den Erträgen aus diesen Anlagen und freue mich an dem Gedanken, dass diese Altanlagen repowered werden und die Gesellschaft kein Großkapital beinhaltet, sondern nur aus Bürgerbeteiligungen bestehen wird!
 

Volker Reinhold
Harlingen

 

Bearbeitet am: 25.05.2025/ad

Bezugsquelle der EJZ

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