Sehe keinen Nutzen in weiteren Anlagen
▶ Betrifft: Artikel „Die Energie muss erst ins Netz (EJZ vom 29. April)
Die Avacon spricht von einem geringen Zusatznutzen von Windkraft- und Solaranlagen, wenn sie in Regionen gebaut werden, in denen schon viele Anlagen vorhanden sind, es aber wenig Energiebedarf und begrenzte Netzkapazitäten gibt. Wenn die Avacon angibt, dass in ihrem gesamten Netz bereits 231 Prozent Grünstromquote erreicht sei, dann muss man sich doch fragen, wofür in unserem schönen Landkreis noch mehr Überschüsse produziert werden sollen. Schließlich führt das dazu, dass der überschüssige Strom ins Ausland verklappt werden muss, wofür das Ausland Gebühren nimmt. Ich würde das als Müllgebühren bezeichnen.
Wenn wir hier also weitere Anlagen bauen, dann steigt die Müllmenge und mit ihr die Kosten des Stroms. Für viel Geld Müll entsorgen und dann, wenn die Sonne nicht scheint, der Wind nicht weht, für viel Geld aus dem Ausland Strom einkaufen. Dieser Grenzhandel hat 2024 18,49 Milliarden Euro Steuergelder verschlungen. Am Ende spielt es keine Rolle, ob dies direkt über den Strompreis oder aus dem Staatshaushalt bezahlt wird, es verteuert das Leben. Selbst wenn weiter Netze ausgebaut werden, ändert das nichts am Grundproblem der Wetterabhängigkeit. Das Thema der Speicherung ist bisher nicht zufriedenstellend gelöst. Noch ist es verbunden mit einem immensen Flächenbedarf und hohen Kosten gepaart mit geringer Nutzzeit. Hinzu kommen die Probleme der Entsorgung der Schadstoffe von Batterien und die Menge an benötigten Ressourcen wie beispielsweise Lithium.
Windkraft- und Solaranlagen sind nun einmal nicht grundlastfähig. Wir
brauchen ohnehin konventionelle Kraftwerke als Back-up, egal wie viele Anlagen
wir noch bauen. Doppelte und dreifache Infrastruktur kostet und weder die Solar-
und Windkraftanlagen noch die konventionellen Kraftwerke werden jemals
wirtschaftlich tragfähig werden, wenn diese Energiepolitik so weiterbetrieben
wird. Je mehr ein Kraftwerk läuft, umso eher rentiert es sich und umgekehrt. Da
schon zu viele Erneuerbare gebaut wurden, werden die weiteren kaum Gelegenheit
haben, überhaupt zu laufen. Je weiter wir die Erneuerbaren ausbauen, um auch
noch den letzten nutzbaren Windhauch und Abendsonnenschein zu nutzen, umso
weniger rentieren sich die Back-up-Kraftwerke. Das ganze Vorgehen macht immer
weniger Sinn und wird unerschwinglich teuer werden. Einfach nur von einem
„geringen Zusatznutzen“ zu sprechen, ist sehr höflich formuliert. Ich sehe
keinen Nutzen in noch mehr Anlagen, nur Schaden für die Umwelt, für die
Anwohner, für die Bevölkerung, weil Unsummen an Subventionen und Müllgebühren
anfallen.
Sabine Römer
Dannenberg