Leserbrief der

vom 12.10.2024

Mit Windparks überzogen

▶ Betrifft: Artikel „Windpark an der Kreisgrenze geplant (EJZ vom 25. September)

Es scheint, als ob der Landkreis Lüchow-Dannenberg zum ständigen Schauplatz nationaler Großprojekte wird – und das auf Kosten seiner Bewohner. Zuerst war unser Landkreis als potenzieller Standort für ein Atommüll-Endlager in Gorleben im Gespräch. Die Idee, radioaktiven Abfall direkt in unserer Nachbarschaft zu lagern, wurde mit großem Widerstand bekämpft, und die Sorge vor den langfristigen Folgen für die Umwelt und Gesundheit war mehr als berechtigt. Doch jetzt, wo dieses Kapitel scheinbar geschlossen ist, stehen wir vor einer neuen Herausforderung: Lüchow-Dannenberg wird zunehmend mit Windparks überzogen, was dazu führt, dass wir quasi das “Windpark-Klo” der Nation werden. Natürlich ist der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig – das bestreitet niemand. Doch die Art und Weise, wie unser Landkreis einmal mehr für ein nationales Projekt instrumentalisiert wird, ohne die Interessen der lokalen Bevölkerung ausreichend zu berücksichtigen, sorgt für Unmut.

Windparks haben ihren Platz, aber muss es ausgerechnet hier in solchem Ausmaß sein? Müssen wir uns immer wieder als vermeintliche „Opfer“ von Entscheidungen sehen, die anderswo getroffen werden, während andere Regionen weniger belastet werden? Es wäre wünschenswert, wenn politische Entscheidungen, die die Landschaft und Lebensqualität unserer Region betreffen, stärker die Meinungen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort berücksichtigen würden. Lüchow-Dannenberg sollte nicht immer wieder zum Schauplatz ungewollter Großprojekte werden.

Ulrike Lachmann,
Bösel

Bearbeitet am: /ad

Bezugsquelle der EJZ

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