Leserbrief der

vom 05.10.2024

Ein Plan, der nichts auslässt, um zu punkten

Betrifft: Artikel „Windpark an der Kreisgrenze geplant“ (EJZ vom 25. September)

Mit großem Erstaunen, aber noch mehr Kopfschütteln lese ich die Infoblätter „Windparkplanung Proitze, Projektvorstellung” der Firma JUWI, die im Gemeinderat Schnega am 23. September vorgestellt wurden. JUWI – Experte für Wind- und Solarenergie – legt da einen Plan vor, der nichts auslässt, um zu punkten.

Neben unter anderem dem Flächenpotenzial, der Potenzialanalyse und Anlagentechnik, dem Planungsrecht, der Wertschöpfung, dem Mehrwert für die Gemeinde, der Software zur Animation und Live-Simulation „im Feld“ lese ich da als Krönung vom Energietourismus. Sieben Windräder, je 260 m hoch, auf einer relativ kleinen Fläche von 148 Hektar geben natürlich einen imposanten Anblick, aber das wird ohne extra Aufwand noch keine Touristen anlocken. Dazu hat die JUWI sich etwas überlegt und ein Konzept zur Umsetzung vorgelegt.

Da lese ich: eine Strecke für einen Energielehrpfad, Produktion und Aufbau von Infotafeln an prägnanten Orten, Wegführung, Aufarbeitung von Informationen zu Windpark und Landschaft, begleitende Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung des touristischen Angebots. Welches Angebot ist gemeint? Und natürlich ist die Unternehmenskommunikation der JUWI GmbH der Ansprechpartner.

 Unternehmenskommunikation – freibleibender kann es nicht. Geplant ist eine „Aufarbeitung“ der Landschaft, die danach nicht mehr wiederzuerkennen sein wird. Für uns als Anwohner nicht und auch nicht für die alljährlichen Frühjahrs- und Herbstflüge der Kranvögel und Wildgänse, den geschützten Rotmilan, die brütenden Feld- und Heidelerchen und andere Vögel, die sich dort zwischen zwei Naturschutzgebieten bewegen. Wie Windpark und diese spezielle Landschaft miteinander einhergehen sollen, bleibt ein weites Feld.

Helga Schumann,
Proitze

Bearbeitet am: 05.10.2024/ad

Bezugsquelle der EJZ

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