Leserbrief der

vom 21.12.2024

Eingriff, der das Klima schädigt

▶ Betrifft: Artikel „Windparkprojekte stoßen auf Interesse und Ablehnung (EJZ vom 12. Dezember)

Windkraftanlagen sollen dem Klimaschutz dienen, indem sie den Ausstoß von Kohlendioxid durch energieerzeugende Techniken reduzieren. Ich muss annehmen, dass durch Aufbau, Betrieb und den nach 20 Jahren nötigen Abbau dieser Erfolg in keiner Weise eintreten kann, aber weitgehende Schäden verursacht werden. Dieses gilt im Besonderen für Wälder. Hier nur ein kurzer Einblick in den unvollständigen Problemkatalog, warum Wälder unbedingt schützenswert sind: Wälder mindern Temperaturgegensätze, Windgeschwindigkeit wird ausgebremst, Luftfeuchtigkeit bleibt erhalten, Wald hat hohe Filterwirkung, reinigt die Luft, schützt vor Schmutz und Abgasen, Wälder wirken positiv gegen Lärm zwischen Ortschaften und Verkehrswegen, Wälder sind Ökosysteme mit vielfältiger und veränderlicher Zusammensetzung von Lebewesen, deren Populationen und Eigenschaften. Diese Systeme würden mit Abholzungen von 0,46 Hektar pro Rad zerstört. Das ist ein klimaschädlicher Eingriff.

Inzwischen hat sich der unwiederbringliche Schaden durch Mikroplastik in den Meeren herumgesprochen. Wird jetzt dazu übergegangen, die Wälder bundesweit mit dem Abrieb der Rotorblätter zu beregnen? Der gesamte Materialverbrauch stellt uns in Hinblick auf Repowering und Recycling weitere Fragen. Wenn auf der Informationsveranstaltung all diese Probleme benannt, dazu eine öffentliche Information und Diskussion angedacht worden wären, (zum Beispiel von den Grünen, denen wir auch diese Infoveranstaltung maßgeblich verdanken), könnte vielleicht auf wiederholtes Benennen dieser Probleme auf jeder dieser öffentlichen Veranstaltungen verzichtet werden.

Aber wir, die besorgten Bürger/innen in Lüchow-Dannenberg, sollen bis zum März warten, bis der Umweltbericht fertig und damit das RROP abgeschlossen werden kann. Gut wäre es zum Beispiel, wenn zuallererst Materialforschung für Turm und Flügel energisch weiterverfolgt würde. Gut wäre es, wenn die mannigfachen Belastungen, die von den Windrädern für Flora, Fauna und ja, auch für die menschlichen Bewohner weit über 900 Meter, auf lange Sicht hinaus wirklich ernst genommen würden. Dann und nur dann kann das Ziel C02-Reduzierung durch Windenergie unbedingt weiterverfolgt werden.

Brita Kärner,
Maddau

Bearbeitet am: 22.12.2024/ad

Bezugsquelle der EJZ

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