Nicht nur Rotmilan bedroht
Betrifft: Artikel „Ja mit Sternchen“ (EJZ vom 10. August)
Herr Heymann beschreibt die Reaktion auf den Beschluss: „Ernüchterung gab es auch in Molden“. Ernüchtert in Molden sind lediglich die Initiatoren, die dem Rausch des Geldes, dem Goldrausch, folgten. So nicht die Bürgerinitiative Aura Integra, die den Schutz der Natur zu ihrer Aufgabe erklärte. „Dort machte unter anderem der Schutz des Rotmilans den Plänen aus Einnahmen aus Windenergieerzeugung einen Strich durch die Rechnung.“ Es gibt keine Begründung für dieses Vorhaben außer der Bereicherung einzelner Grundstücksbesitzer, die Beantragung ist bereits verantwortungslos gegenüber Mensch und Natur auf diesem Fleckchen Erde. Hier in Molden sind wir durch einen Kiefernwald verbunden, der im Falle eines Brandes an den Anlagen lichterloh brennen und damit die an den Rand des Wäldchens liegenden, und miteinander verbundenen Häuser bedrohen würde. Aber der Schutz des Menschenlebens sowie der Schutz des Lebens der Natur und seiner Tierwelt sind im Goldrausch als Kollateralschaden eingepreist und hinderten die Akteure nicht, ihre Pläne massiv voranzutreiben. Der Rotmilan ist durch dieses Vorantreiben ebenso wie andere sensible Vogelarten, hochgradig in seinem Bestand gefährdet, die BI Aura Integra muss fürchten, dass das entsprechende Gebiet für „vogelfrei“ erklärt und weiterhin sein wird, das heißt Maßnahmen der Windindustrie und seiner Zuarbeiter getroffen werden, die den Bestand dezimieren, um die Genehmigungen zu erhalten. Nicht nur das Leben der Rotmilane ist akut bedroht.
In Molden existiert ein bemerkenswertes Phänomen: Naturschutzgebiet Schnegaer Mühlenbach, Biotope im Kreis dieses Landschaftsschutzgebietes, zudem das Europäische Vogelschutzgebiet, das angrenzt. Somit verbindet dieses kleine Teilstück den lebendigen natürlichen Organismus, ist Herzstück, mit dem die umliegenden Reservate versorgt werden und zusammenwirken können zu einem Ganzen. Mit einer einmaligen Präsenz von wunderbaren Vögeln, unter anderem Kranich, Rotmilan, Lerchen, lebt ganzjährig ein „faktisches Vogelschutzgebiet“.
Die Bedrohung der Natur wird forciert durch die Anlagen, die im Landkreis Uelzen willkürlich an der Grenze errichtet wurden, sowie durch die Nähe zu den Anlagen in Schnega, zudem durch den Ausbau der Bahngleise, es werden die Tiere, vor allem die Avifauna, weiter in die Enge getrieben. Die Kopfgelder locken, die von Politikern versprochen. In den Klingelbeutel werden Profiteure sicher nicht investieren. Das Wunderbare ist, dass im Wendland sehr beeindruckende Menschen leben, die sich dem Schutz der Natur und ihrer Lebewesen, vor allem der Avifauna, verschreiben. Das ist gewichtige, existenzielle Erfahrung und Hoffnung für den Planeten.
Sigrid Maria Groh,
Molden