Leserbrief der

vom 24.08.2024

Energiewende: Politik schafft falsche Anreize

Betrifft: Artikel „Windkraft in Wäldern nicht nachvollziehbar

Der Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energiegewinnung ist ein großes Thema im Wendland und ein wichtiges Projekt des Umweltministeriums. Um diese Ziele zu erreichen, müssen immer neue Vorranggebiete ausgewiesen werden. Auch hier bei uns.

 Hört sich erst mal gut an.

Leider plant man nun auch, diese Windräder in Wäldern aufzustellen, auch wenn es sich vorrangig um Kiefernwälder handelt. Dabei müsste doch allen bekannt sein, dass ein Wald die Umgebungstemperatur deutlich senkt, Grundwasser speichert und es über Wäldern mehr regnet. Außerdem kann ein Windrad mehrere Kilogramm Glas- und Carbonfasern großflächig übers Jahr abgeben, welches sich im Boden und Wasser anreichert. In meinen Augen werden politisch die falschen Anreize geschaffen. Ich habe mir in diesem Sommer eine Solaranlage aufs Dach setzen lassen und war doch sehr verwundert, dass es keine zusätzlichen Förderungen gab, außer die entfallenden 19 Prozent Mehrwertsteuer.

 Als Hausbesitzer ist es eine hohe Investition, die ich mir ehrlich gesagt lange überlegt habe. Die Vergütung für die Einspeisung ins öffentliche Netz ist seit Jahren rückläufig. Es muss die Attraktivität der Solaranlagen auf Dächern deutlich verbessert werden, Dachflächen sind genug vorhanden. Es wird dadurch keine Versiegelung der Böden verursacht, noch Bäume in großen Stil gefällt und Fördermittel nicht an Einzelne ausgezahlt. Ein weiterer Punkt, der noch wichtig ist: Die Module werden meiner Meinung nach in Zukunft billiger und hoffentlich die dazugehörige Technik. Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Carsten Lemme,
Bülitz

Bearbeitet am: /ad

Bezugsquelle der EJZ

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