Leserbrief der

vom 16.02.2021

Geringere Windradhöhe

Betritt: Artikel „Ihre EJZ heute“ und „Welterbe im Blick“ (EJZ vom 29. Januar)

Kaum zu glauben und fragwürdig, was unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit so geschrieben und veröffentlicht wird. Da werden die Bemühungen des Stadtrates Wustrow gegenüber dem Investor, die Höhen für die Windräder auf 200 Meter zu begrenzen, in Abrede gestellt und diskreditiert, dass einem als Leser fast die Luš wegbleibt.  

Die Meinung, dass die Zweifel der Jugendlichen von Fridays for Future berechtigt sind, ob die Erwachsenen es schaffen, die Klimakatastrophe abzuwenden und die Menschen mit 250 Meter hohen Windrädern leben müssen, damit umweltfreundlich große Mengen an Energie gewonnen werden, stellt die Stadträte in die Ecke der Windkrašftgegner, was wahrlich nicht zutrišfft.  

Wer dazu beleidigend behauptet, der Stadtrat beschäšftšige sich angesichts der Klimakatastrophe „eigentlich“ mit „Luxusproblemen“, blendet die ihm bekannten Bemühungen des Stadtrates aus, eine Höhenbegrenzung mit guten Argumenten zu erreichen. Soweit der selbe Verfasser sprachlich scheinbar relativierend seine Meinung äußert und im Artikel Gründe zur Höhenbegrenzung auch noch weglässt, diskreditiert er nicht nur die Mandatsträger, sondern stößt auch die nahezu 300 Menschen beleidigend vor den Kopf, die sich im Rahmen einer Unterschrišftšenaktion betroffener Bürger im Wendland ebenfalls für die geringere Höhe der Windräder ausgesprochen haben. Es geht nicht nur um die „verbaute Aussicht“, wie im Kommentar fragend den globalen Naturkatastrophen, Dürren und Hochwassern gegenübergestellt, was schon fragwürdig genug daherkommt.  

Es geht um das beantragte Weltkulturerbe Rundlingsdörfer im Wendland und nicht zuletzt um die Gesundheit von Natur, Mensch und Tier, wie auch das zu bewahrende Landschašftšsbild. Die Meinung, dass die Menschen mit den 250 Meter hohen Windkraššftanlagen leben müssen, ist eine Annahme, aber nicht erwiesen. Dies wird für den unbefangenen Leser aber suggerierend als feststehende Tatsache behauptet, obwohl das vom Investor von Anfang an angestrebte Verfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erst beginnt, wenn er den Antrag dazu gestellt hat. Er hat aber mehrfach öffentlich behauptet, sich bei einer Höhe von 200 Metern zurückzuziehen und damit auch gedroht (EJZ vom 2. und 12. Juli 2020).  

So viel zur positiven Standhašftšigkeit des Stadtrates Wustrow, Aussagen eines Investors und der Meinungsfreiheit eines Redakteurs, der sich beim Stadtrat für seinen entgleisten Kommentar entschuldigen sollte, da diese Art der Polarisierung das zwischenmenschliche Klima vergišftet und die Qualität der EJZ konterkariert.  

Holger Korsch,
Bösel

Bearbeitet am: 16.02.2021/ad

Bezugsquelle der EJZ

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